Die Heizung läuft nicht mehr, zielgenaue Anleitung für den 1a Selbstcheck

 

heizungskessel
Ölheizung auf Störung

Die Ölheizung läuft nicht, oh nein es ist kalt und der Heizkessel springt nicht an. Jetzt ist guter Rat teuer – oder kann man sich vielleicht auch selbst helfen? Diese Frage beschäftigt viele unsere Kunden und ja man kann sich auch selbst helfen.

Geschichtliche Einleitung kann auch getrost übersprungen werden 😊

Sie kennen das Problem, es beginnt mit „Schatz das Wasser wird nicht richtig warm“ und endet mit „Schatz jetzt wird es aber kalt – schau doch mal nach der Heizung“. Sie ahnen es schon mit sorgenvoller Miene gehe ich in den Keller und es leuchtet mich schon an -> die Störungslampe. Wir haben Heizungsstörung, die Brennerstörung leuchtet mich an. Ich drücke auf entstören, aber der Ölbrenner springt gleich wieder auf Störung. Super es ist natürlich Freitagabend oder wie sonst auch der 24.12. Vormittag. Man mag es kaum glauben aber das sind nach meiner Erfahrung wirklich die beliebtesten Zeiten zum Ausfallen von Heizölkesseln. Als wenn da ein Männchen drinsitzt und sagt „ich mach jetzt Feierabend und Weihnachten will ich auch feiern“. Dem Männchen ist es dabei vollkommen wurscht ob mein Heizungsbauer denn überhaupt noch erreichbar ist. Außerdem weiß ich ja wie es beim letzten Mal gelaufen ist. Ich rufen an und Meister Röhrich sagt „ja naja ggf. in 2-3 Stunden aber vielleicht auch erst morgen“. Aber ich bin glücklich überhaupt meinen Meister Röhrich zu haben, mein Nachbar hat letztens 3 Tage gewartet. Klar ich zahle selbst schon das mein Heizungsbauer ans Telefon geht und die Rechnungen die ich bekomme, da frag ich mich manchmal ob er eine neue Heizung eingebaut hat, aber was soll ich machen? Meiner Frau ist halt kalt! Da ist sie wieder die Frage kann ich da was machen?

Erste Schritte zur Fehlerdiagnose – unbedingt der Reihe nach abarbeiten!

Grundlage zum Verständnis. Die Ölheizung hat 4 Hauptkomponenten. Alle 4 müssen zusammenspielen sonst bleibts kalt. Da haben wir die Regelung, den Brenner, den Kessel mit Wasserkreislauf und die Tankanlage.

Wir schauen uns also den Brenner der Heizung an. Etwa jeder fünfte also fast keiner hat eine Betriebslampe und alle haben eine Störungslampe. Wenn die leuchtet, dann können wir den Regelungsteil komplett überspringen.

Beginnen wir mit den einfachen Sachen. Die greifen gelegentlich etwas ineinander aber sie schaffen das schon!

Grundlegend ist erstmal der Wasserkreislauf zu prüfen. An den meisten Kesseln können Sie die Kesseltemperatur ablesen. Da schauen wir erstmal nach. Wenn da irgendwas über 40° steht und auch stehen bleibt über mehr als eine Stunde, dann funktioniert zwar der Kessel an sich, aber das heiße Wasser kommt einfach nicht bei Ihnen an. Also in diesem Fall Druck prüfen. Dieser muss mind. 1,0 bar betragen. Je nach Höhe des höchsten Heizkörpers ab Straßenhöhe rechnen Sie pro Meter einfach 0,1 bar dazu. Bei hohen Häusern hören Sie aber bei 2 bar auf. Er kann auch mal höher sein, dann lassen Sie auch nichts ab, aber beim nachfüllen halten Sie sich daran. Damit läuft die Anlage vom Druck her gesehen erstmal in verträglichen sicheren Bereichen. Wenn der Druck passt und es trotzdem kalt bleibt, dann prüfen Sie die Heizkreispumpen. Sind diese an? Wenn Sie das Ohr dranhalten und die Leistungsstufe ändern, dann hört man deutlich das höhere oder tiefere rauschen des Wassers. Also Pumpe erstmal auf die höchste Leistungsstufe. Wenn es dann wieder warm wird, war nur irgendwo Luft drin. Lassen Sie es erstmal so laufen und wenn es wieder warm in der Wohnung ist, dann nehmen Sie die Leistungsstufe pro Stunde eine Stufe runter bis zur vorher eingestellten Stufe. Sollte es wieder kalt werden, dann nehmen Sie die Pumpe wieder hoch, besorgen sich aber zeitnah eine neue Pumpe. Bei Energiesparpumpen dasselbe Spiel erst auf Maximum per Hand einstellen und später wieder auf Automatik stellen. Sollte die Pumpe rauschen, aber das heiße Wasser trotzdem nicht in den Heizkörpern ankommen, dann suchen Sie den Mischer (etwa 30% aller Anlagen haben einen elektronischen Mischer verbaut). Den stellen Sie einfach auf Hand und stellen diese in die Mittelstellung. Sollte es dann leicht warm werden, dann lassen Sie ihren Mischer prüfen. Sollte die Pumpe nicht hörbar laufen, dann besorgen Sie sich ein Heizkreispumpe. Der Wechsel ist für einen geübten Heimwerker kein Problem.

DER REGELUNGSTEIL der Heizung

Ist die Heizung angeschaltet? – An unseren Heizungsanlagen sind irgendwelche Lämpchen oder Displays. Da sollte irgendwas leuchten – wenigstens irgendwas. Wenn da nichts leuchtet, dann gehen wir folgende Schritte durch.

A: Ist die Heizung auch wirklich eingeschaltet? An der Regelung gibt es ein ON/OFF Schalter. Prüfen!

B: Heizungsnotschalter prüfen – jeder Heizkessel sollte einen Heizungsnotschalter haben. Als erstes schauen wir mal, ob da nicht einer dagegen gekommen ist. Ist nichts anderes als eine Art Lichtschalter, der irgendwo beim Eingang zur Heizung hängt und den Kessel aus der Ferne abschalten lässt. Den sollten wir auch haben, so ein Notschalter hat schon vielen vor schlimmen Unfällen bewahrt. Schalter ist AN

C: Sicherungen prüfen – auf in den Sicherungskasten und schauen ob ggf. die Sicherung zum Kessel oder ein FI ausgelöst hat. Sicherungen sind drin.

Löst der FI ständig beim einschalten der Heizung aus, dann ziehen Sie den siebenpoligen Stecker vom Brenner und versuchen es noch einmal. Bleibt der FI drin ist zu 95% der Ölvorwärmer defekt. Im Brennerteil steht, wie man den brücken kann.

D: Wenn also Strom anliegt und trotzdem nichts leuchtet, dann haben wir da schon ein größeres Problem. Dann ist irgendwas mit der Regelung hin. Nun sind Sie entweder technisch versiert oder holen jemanden der es ist. NUR WER SICH MIT STROM ZUMINDEST IN DEN GRUNDLAGEN AUSKENNST SOLLTE JETZT HIER WEITERMACHEN.

E: Sicherung IN der Regelung prüfen. In ca. 70% aller Regelungen hängen kleine Feinsicherungen. Also von außen nach diesem Symbol suchen oder mal noch so einem Sicherungshalter – mit dem Flachschaubendrehen eine Viertelumdrehung nach links und schon springt eine Sicherung raus. In vielen Fällen ist die Sicherung aber gar nicht von außen wechselbar – dann also die Regelung aufschrauben. Aber nur den großen Kasten. Wenn da ein kleineres Elektronikmodul (da wo der Display dran ist) im Regelungskasten sitzt, dann lassen Sie das zu. Schauen Sie sich gut im Kasten um sind halt ein Dutzend Kabel und ggf. eine Sicherungshalterung oder eine kleine Platine mit einer Feinsicherung drauf. Feinsicherung ist ok!

F: jetzt wird’s schon problematischer. Sie können jetzt entweder jemanden suchen, wer von Elektronik Ahnung hat, oder aber Sie tauschen die komplette Regelung. Dafür wird hier bald eine Anleitung folgen. Tatsache es wird Geld kosten! Gebrauchte geprüfte Regelungen kosten etwa ab 250 Euro. Sind bei Ebay zu bekommen, achten Sie aber auf eine Rechnung und Gewährleistung und einem geprüften Händler. Klar können Sie auch eine billige schießen, aber da gibt es viele schwarze Schafe, die genau das gemacht haben und jetzt einfach sagen „wird nach Heizungswechsel nicht mehr gebraucht“, die senden Ihnen dann einfach die Kaputte, welche sie selbst gekauft hatten weiter. Problem, Sie sitzen noch ein paar Tage länger im kalten und auf den Kosten bleiben Sie auch noch sitzen. Am Ende kaufen Sie doch eine geprüfte beim Händler ab 250 Euro.

G: Die Regelung leuchtet, aber der Brenner springt nicht an.

 prüfen Sie an der Regelung, ab der STB drin ist. Suchen Sie den STB entfernen sie die Sicherungskappe und drücken ihn rein. Bei einigen ist es nur ein kleines Loch, dann mit einem Zahnstocher oder einer Kugelschreibermiene reindrücken. Wenn es klack macht, dann haben wir schon den Fehler. Wenn nicht weiter:

H: kommt überhaupt Strom am Brenner an. Wir schauen uns also den Brenner an. Leuchtet irgendwas, dann liegt der Fehler nicht an der Regelung. Wenn nichts zu erkennen ist, dann prüfen Sie ob Strom am Brenner anliegt. Dafür ziehen Sie den 7 poligen Stecker ab und prüfen mit einem Phasenprüfer, ob da an einem der 7 Anschlüsse irgendwo Strom anliegt. Liegt kein Strom an, stellen Sie die Regelung auf die Werkseinstellung zurück. (siehe Bedienungsanleitung) Wenn das nicht hilft suchen Sie sich technisch versierte Hilfe. Ggf. ist Ihre Regelung der Heizung defekt. ein Komplettaustausch hilft da natürlich auch. Sollten Sie also eine da haben, dann tauschen Sie die Regelung.

REGELUNGSTEIL ENDE – AN DEN BRENNER der Heizung

Aber erstmal zur Tankanlage! Haben wir genug Öl drin? Sind da nur noch 10-15 cm, dann ist es einfach alle. Die Tanks werden nicht bis ganz unten leer gezogen, weil sich dort die Schlammphase absetzen soll. Ist der Ölstand mehr als 20 cm dann weiter. Wir schauen mal zum Ölfilter ob da Öl drin ist. Wir finden den Ölfilter indem wir die zwei Schläuche vom Ölbrenner verfolgen. Die hängen beide an dem Filter mit dem Schauglas drunter. Ist der nur zur Hälfte gefüllt, muss das nicht zwingend ein Problem sein! Ist nur noch ein kleiner Schluck drin oder gar leer, dann wieder zur Tankanlage. Da wo das Rohr von der Tankanlage zum Kessel geht, ist ein Hebel. Üblicherweise ist da ein dünnes Drahtseil dran. Legen Sie den Hebel einmal um. Üblicherweise muss er nach oben stehen. Ganz selten ist es auch seitlich. Der Hebel bewegt einen Stift, welcher nach draußen gezogen werden muss. Wenn Sie genau hinsehen finden Sie die richtige Position. Sollte dieser ausgelöst haben, dann ist der Fehler klar. Wenn nicht dann können Sie die Tankanlage testweise auch umgehen. Nehmen Sie einen 20l Kanister mit Diesel von der Tankstelle (Heizöl geht natürlich auch). Schließen Sie den Ölfilter (da ist oben ein Abstellrädchen dran). Schrauben wir die beiden Schläuche vom Brenner ab und stecken beide in den Kanister, aber achten Sie darauf, dass wenn wir mal alles wieder zurückbauen wollen, der richtige Schlauch an die richtige Stelle vom Filter zurückkommt. Falschrum funktioniert es nicht! Also Schläuche markieren oder aufschreiben. Häufig sind es unterschiedliche Farben und aufschreiben, welcher an welchem der beiden Anschlüsse vom Filter war! Fotos helfen da auch ungemein 😉

 

Ok wir haben also Strom am Ölbrenner, die Regelung hat also gemerkt das es kalt ist und den Brenner mit Strom versorgt. Wir haben Öl im Schauglas oder wir haben bereits unseren Reservekanister daneben gebaut und die Schläuche vom Brenner sind drin. Wir haben also auch sicher Öl an der Heizung. Wir haben einen leuchtenden Knopf, dann drücken wir da erstmal drauf. Es macht klick und der Brenner sollte versuchen anzuspringen. Es leuchtet nichts, wir sind uns aber absolut sicher, dass Strom anliegt, dann ist unser Ölvorwärmer oder der Luftklappenmotor ausgestiegen.

Jetzt brauchen wir etwas Heimwerkergeschick. Ich will in Zukunft mal noch den Service und Aufbau von Ölbrennern verschiedener Hersteller beschreiben. Da das aber noch nicht erfolgt ist müssen Sie selbst mal sehen, wie sie die beschriebenen Komponenten erkennen.

Wenn die Störungslampe NICHT leuchtet (sollte die Lampe leuchten überspringen Sie den Teil Ölvorwärmer und Luftklappenmotor):

Ölvorwärmer (nur wenn die Störlampe NICHT an ist oder an geht):

Der Ölvorwärmer hat die Aufgabe das Öl zum Starten vorzubereiten. Das ist zwar schön und macht den Start leichter und schont auch die Umwelt, weil beim starten bereits ideale Verbrennungsbedingungen für das Öl vorherschein, aber wirklich brauchen tun wir den erstmal nicht. Manche Ölkessel erkennen den Fehler selbst und übergehen dann die Vorwärmphase, aber bei uns ist es ja kalt, der Kessel hat es also nicht gemerkt. Also wir prüfen den Ölvorwärmer. Dafür nehmen wir die Haube vom Ölbrenner, dann ziehen wir den Ölbrenner aus dem Flammrohr. Achtung wir ziehen nicht das Flammrohr aus dem Kessel. Meist sind es 3-5 Schrauben die um den Brenner verteilt sind. Da kommt dann der Düsenstock zum Vorschein. Ganz vorn sitzt die Düse. Die ist im Ölvorwärmer eingeschraubt. Wir fassen den mal an. Wird er warm? Wenn ja, dann klopfen wir mal etwas dagegen. Seien Sie immer in der Lage den Kessel schnell abzuschalten oder den 7 poligen Stecker abzuziehen. OK nichts passiert, dass Ding ist kalt und es leuchtet keine Störungslampe und das auch die nächsten 3 Minuten nicht und wird auch nicht warm, dann ist der vermutlich hin. Der Ölvorwärmer soll nur das Öl vorwärmen und melden, wenn er warm genug ist. Die meisten Ölvorwärmer sind mit einem 4 poligen Stecker angeschlossen – den können wir Brücken – die anderen nicht! Da hilft dann nur der Austausch. Achtung wir spielen an Strom also Heizungsnotschalter oder Sicherung aus! Nehmen Sie einen isolierten Draht (gut macht sich einfach eine Litze aus einem Stromkabel 1,5m²) und stecken Sie eine Seite in den schwarzen und eine in den braunen. Wir wollen den einfach nur überbrücken. Wir sagen also der Regelung am Brenner (Feuerungsautomat) das Öl ist warm. Prüfen Sie das unsere gebastelte Brücke nicht irgendwo anders Kontakt hat. Etwas Isolierband kann da auch helfen und bauen Sie den Brenner wieder zusammen. Strom wieder an. Jetzt gibt es am Brenner keine Vorwärmzeit mehr. War es der Fehler, dann springt die Heizung nach den hochfahren der Regelung direkt an. Der Brenner sollte loslegen und eine Flamme erzeugen. Ist das nicht der Fall, dann war es nicht der Ölvorwärmer, wir können es also zurückbasteln.

Luftklappenmotor (nur wenn die Störlampe NICHT an ist oder an geht)

Etwa 20 % aller Ölbrenner sind mit einer motorisierten Luftklappe ausgerüstet. Wir schauen also mal, ob wir das Ding bei uns finden. Die motorisierte Luftklappe soll das auskühlen des Kessels durch den Brenner vermeiden indem diese beim heißen Kessel zu fährt und damit den Luftzug zwischen Heizungsraum und Schornstein verhindert. Wenn die nicht aufgeht, weil der Motor kaputt ist, dann geht auch der Brenner nicht an. Da ist ein Endschalter und erst wenn der zuschaltet, dann geht’s der Brenner in Betrieb. In den meisten Fällen heißt das Ding SA 1-F. Da ist ein roter Anzeiger drauf, und der muss auf geöffnet stehen. Wenn der zu ist, dann geht hier nichts los. Also den mit etwas Gefühl mal auf offen drehen. Sollte der offen sein, dann haben wir bereits den Ölvorwärmer und den Luftklappenmotor ausgeschlossen. Wenn Ihr Brenner noch immer keine Störung anzeigt dann bekommt er entweder keinen Strom oder der Feuerungsautomat am Brenner (da wo die Störungslampe dran ist) der ist kaputt und kann einfach den Fehler nicht erkennen bzw. den Brenner nicht richtig steuern. Den sollten wir in diesem Fall tauschen. Bei Satronic und Honeywell ist eine Schraube in der Mitte, die dreht am auf und zieht den Feuerungsautomaten vom Sockel. Bei der L&G bzw. Danfoss ist an gegenüberliegenden Stellen eine Lasche. Dort ist eine Feder drin, welche man mit einem flachen Schraubendreher ausklicken kann. Dabei zieht man zärtlich am Feuerungsautomaten. Hat man die Feder erwischt, dann löst er sich vom Sockel und man klickt die gegenüberliegende Feder aus. Den neuen steckt man einfach auf. Nun sollte es wieder gehen. Sollte der Weg nicht geholfen haben, dann hilft nur noch ein Ersatzbrenner oder ein Fachmann.

 

Die Störungslampe leuchtet rot:

Drücken Sie die Störungslampe rein macht es kurz klick. Lassen Sie diese wieder los. Bei manchen macht es nicht klick, dann halten Sie den Knopf ca. 2 sec lang gedrückt. Entweder ist die Lampe aus oder grün leuchtend.

Bis zu 3 Minuten kann erstmal nichts passieren. Der Ölvorwärmer braucht seine Zeit um das Öl vorzuwärmen.

Nichts passiert, die Störungslampe geht nach kurzer Zeit wieder rot an

Sollte ohne ein Geräusch die Störungslampe wieder auf rot springen, so ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Gebläse Motor defekt oder die Ölpumpe fest. Öffnen Sie den Brenner und drehen Sie am Gebläserad. Lässt es sich relativ leicht drehen, dann ist der Motor hin. Sollte es an einer Stelle einen schweren Wiederstand geben, dann ist die Ölpumpe nicht ok.  Lässt es sich gar nicht oder nur sehr schwer drehen, dann bauen wir die Ölpumpe ab. Die hängt auf der anderen Seite des Motors, man erkennt Sie sehr gut an den 2 Heizölschläuchen die aus dem Brenner führen, die sind an der Ölpumpe (es gibt wenige Modelle, wo die Ölpumpe nicht am Gebläsemotor sitzt sondern einen eigenen Motor hat, in diesem Fall ist der Schritt zu überspringen). Die Ölpumpe ist mit 3 Madenschrauben am Motor fixiert. Diese lösen und die Pumpe aus dem Motor ziehen. Das Röhrchen an der Pumpe macht das eigentlich problemlos mit, ohne dass man diese lösen muss. Ist der Wiederstand zu groß, dann lösen Sie das Rohr. Lässt sich das Gebläserad jetzt leicht drehen, dann ist die Ölpumpe fest. Drehen wir das Rad ein paarmal um die eigene Achse dann bauen wir alle wieder zusammen und versuchen unser Glück noch einmal. Alles zusammensetzen und Störungslampe entstören.

Der Gebläsemotor läuft, aber kurz danach geht die Störungslampe an.

Wenn der Gebläsemotor an geht, dann schauen wir mal in den Kessel. Üblicherweise gibt es da eine kleine Öffnung, welche mit einer Klappe geschlossen ist knapp über dem Brenner. Eine kleine Schraube fixiert diese häufig. Wenn Sie keine Klappe haben, dann öffnen Sie nur einen Spalt die Kesseltür, so dass Flammrohr sehen können. Achtung Leuchten Sie nicht in den Kessel oder Brenner, sonst geht es nicht. Entstören Sie den Brenner.

Die Flamme geht kurz an, aber die Störungslampe geht trotzdem wieder an.
Der Lichtsensor:

Kommt eine Flamme und geht diese einfach wieder aus und der Brenner auf Störung, so ist entweder der Lichtsensor defekt oder verdreckt oder der Feuerungsautomat kann das Signal vom Lichtsensor nicht interpretieren. Schließen Sie alles wieder ziehen Sie den Lichtsensor raus, reinigen Sie das Glas mit einem weichen Tuch und versuchen Sie es erneut. Wenn es wieder nicht geht, der Brenner aber definitiv kurz anspringt versuchen Sie folgendes. Ziehen Sie den Lichtsensor raus, halten Sie diesen verschlossen in der Hand, er darf kein Licht abbekommen. Starten Sie den Brenner und sobald der Brenner eine Flamme hat, dann öffnen sie die Hand und leuchten Sie mit einer Taschenlampe direkt an den Sensor. Bleibt der Brenner jetzt an, dann reinigen Sie nochmal den Lichtsensor und versuchen Sie es erneut. Sollte es wieder nicht gehen, dann ist der Lichtsensor oder der Feuerungsautomat defekt. Ich empfehle beide Teile zu kaufen und zu tauschen. Danach wird der Brenner wieder laufen. Sie können es natürlich auch erst nur mit dem Lichtsensor versuchen und sollte das nicht gehen, dann tauschen sie auch den Feuerungsautomat. Kommt halt darauf an ob Sie Teile dahaben oder wie schnell es wieder warm werden soll.

Die Flamme geht auch nicht kurz an.

Öffnen Sie die Kesseltür und ziehen Sie das Kabel vom Lichtsensor raus. Sollte das Kabel ohne Steckverbindung sein, dann ziehen Sie den Lichtsensor aus dem Brenner und verdecken diesen mit einem schwarzen Tuch. Die Dinger sind recht lichtempfindlich und die dürfen kein Licht sehen bei diesem Versuch! Also machen Sie es auch nicht zu hell. In der Hand halten geht auch, da hat man dann aber halt nur noch eine Hand zum arbeiten. Entstören Sie den Brenner. Wir prüfen jetzt mehrere Sachen gleichzeitig, die Dinge können zeitlich versetzt passieren, müssen aber alle passieren, bevor die Störungslampe wieder leuchtet. Sie können den Versuch mehrfach wiederholen. Erstens haben wir einen Zündfunken. 2mm über der Düse sitzen zwei Drähte, berühren Sie diese nie wenn Strom am Brenner anliegt. Zwischen den Drähten muss ein deutlicher Zündfunke zu sehen sein. Sehen Sie nichts, dann haben wir den Fehler gefunden und wir machen weiter beim Abschnitt Zündtravo. Wir prüfen weiter – spritzt deutlich sichtbar Öl aus der Düse? Wenn nicht machen wir weiter beim Thema Ölpumpe/Magnetventil/Düse. Kommt eine Flamme? Wenn jetzt eine Flamme kommt, schließen Sie die Tür und wiederholen Sie den Abschnitt Lichtsensor.

Und wieder Störung – der Zündtravo

Achtung berühren Sie die Zündelektroden nur, wenn Sie sicher sind, dass kein Strom anliegt!

Wir haben also erkannt, dass wir keinen Zündfunken haben. Öffnen Sie den Brenner, so dass Sie die Düsenstock sehen können. Über der Düse sitzen die 2 Zündelektroden. Diese sollten etwa einen Abstand von 2 mm zur Düsenspitze haben und etwa 2 mm voneinander. Es gibt einige wenige Zündelektroden, wo der Abstand größer ist, die sind aber dann so dick, dass man diese nicht biegen kann. Prüfen Sie die Abstände. Es kommt nicht auf den absoluten Wert an, aber irgendwo in Rahmen von 2-4mm sollte es schon liegen. Bevorzugen wir den Abstand von 2 mm. Sind die Zündelektroden abgebrannt also einfach zu kurz, dann wechseln Sie diese. Sind an den Beiden Elektroden die Kabel fest angeschlossen. Ziehen Sie die Kabel einmal ab und stecken Sie diese wieder an. Die Abstände passen und die Kabel sitzen, dann folgen Sie den 2 Kabeln nach außen, die enden im Zündtravo. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dieser defekt. Tauschen Sie diesen aus und wechseln Sie auch gleich den Feuerungsautomaten mit. Es kann auch der Feuerungsautomat defekt sein, wenn dieser keinen Strom zum Zündtravo schickt.

Und immer noch Störung – Die Ölzufuhr – Ölpumpe/Magnetventil/Düse

Es kommt also kein Öl aus der Düse? Schrauben Sie die Düse raus. Dafür öffnen Sie den Brenner, lösen die Stauscheiben mit den Zündelektroden, ziehen Sie diese vom Düsenstock. Dann können wir die Öldüse rausschrauben. Die sitzt vermutlich recht fest, halten sie am Ölvorwärmer gut gegen. Auf der Rückseite der Düse ist ein Filtersieb. Wenn dieses schwarz ist, dann wechseln Sie die Düse. Durchblasen geht nicht, die Pumpe arbeitet mit um die 10 bar. Ok die Düse ist also ok. Jetzt suchen wir das Magnetventil: schauen wir und das Rohr von der Ölpumpe zum Düsenstück an. Ist da ein kleines Kästchen dazwischen mit einem Kabel dran? Wenn nicht schauen wir auf die Ölpumpe. Auf der gegenüberliegenden Seite wo die Schläuche reingehen, ist da ein kleiner viereckiger Kasten mit einem Kabel dran? Wenn beides nicht der Fall ist, dann ist das Magnetventil im Düsenstock und wir können es nicht direkt prüfen. Bei den meisten Brennern finden wir aber das Ventil. Wieder versuchen wir zu starten und hören sehr genau auf das Magnetventil. Macht es während des Startversuches ein leichtes „klack“? Wenn nicht, dann prüfen wir mal den Sitz des Kabels und versuchen es erneut. Dabei schlagen wir LEICHT mit einem KLEINEN Hämmerchen oder Schraubenschlüssel immer gegen das Ventil. Startet der Brenner dann haben wir den Übeltäter. Wenn Sie nichts hören und es nicht funktioniert, dann schrauben Sie das Ölröhrchen vom Düsenstock und halten es in einen Eimer. Versuchen sie es erneut. Dort muss ein wirklich starker feiner Ölstrahl rausschießen. Ist das der Fall, dann bauen Sie es wieder zusammen und wechseln Sie die Düse. Hilft das nicht, dann müssen wir den Düsenstock mit dem Ölvorwärmer erneuern. Dann ist dieser zugesetzt. Ok es kommt kein Öl aus dem Röhrchen. Nehmen wir die Ölpumpe vom Gebläse. Da drin sitzt eine Plastekupplung, welche die Welle der Pumpe mit dem Motor verbindet. Ist diese verschlissen, dann dreht die Pumpe nicht mit. Ersetzen wir also die Kupplung. Immer noch kein Öl? Lösen wir das Röhrchen direkt an der Ölpumpe und versuchen es erneut. Da kommt auch kein Öl oder es läuft nur schwach, dann ist die Ölpumpe hin oder sollte das Magnetventil drauf sitzen, dann ist dieses ggf. defekt. Wechseln wir die Ölpumpe und den Feuerungsautomat, denn ggf. schaltet der einfach keinen Strom aufs Magnetventil. Man muss beachten, dass die Kesselleistung mit dem Pumpendruck eingestellt wird. Die neue Pumpe wird vermutlich erstmal den Brenner starten, aber er sollte neu eingemessen werden.

Und immer noch Störung – der Feuerungsautomat

Obwohl wir diesen ja nun schon ein paarmal verdächtigt haben und prophylaktisch auch schon ein paarmal getauscht haben sollten, so sollte er jetzt auf jedenfalls mal dran sein. Denn wir haben eigentlich alle anderen Fehler ausgeschlossen. Also wechseln wir den Feuerungsautomat. Das ist das Herzstück des Brenners, in den meisten Fällen aber gar nicht so teuer. Da drin wird der Startablauf gesteuert und geprüft ob eine Flamme vorhanden ist. Ist das ganze Programm durchgespielt und keine Flamme da, dann kommt halt die berühmte Störungslampe. Wenn das auch nicht klappt, dann holen Sie sich einen Fachmann oder wechseln Sie den Brenner im Ganzen aus.

 

Geschrieben vom Inhaber der Öltankentsorgungsfirma René Fischer

Wir hoffen Ihnen hat die Anleitung geholfen und Ihre Heizung läuft wieder!